Manche Patienten betrachten Schmerzen als etwas sehr Lästiges. Dabei sind Schmerzen absolut logisch und für unser Überleben wichtig. Ohne Schmerzsignale würden wir die Gefahren bestimmter Krankheiten oder Verletzungen gar nicht bemerken. Doch das Hauptproblem in unserer westlichen Gesellschaft sind die chronischen Schmerzsyndrome. Dabei könnte aus meiner Sicht den allermeisten Patienten geholfen werden - und zwar dauerhaft.
Schmerzen sind eine Sinneswahrnehmung des Körpers, die in erster Linie als Warnsignal dienen und einen Schutzmechanismus auslösen sollen. Insofern kann man Schmerzen durchaus als "Warnschmerzen" betrachten.
Der Schmerz zeigt sich an unterschiedlichen Stellen, wird durch exogene (von außen) oder endogene (von innen) Faktoren verursacht und weist dabei unterschiedliche Qualitäten auf.
Das Schmerzsyndrom
Führt eine Erkrankung zu Schmerzen an verschiedenen Körperstellen oder zeigen sich unterschiedliche Beschwerden, die alle dem Schmerz zugeordnet werden können, spricht man von einem Schmerzsyndrom.
Schmerz kann überall im Körper entstehen. Zu den häufigsten Beschwerden zählen Rückenschmerzen und Kopfschmerzen. Daneben können die Haut, Knochen, Muskeln oder andere Organe betroffen sein.
Ein Schmerz wird vom Betroffenen immer als Störfaktor empfunden. Ich habe es jedenfalls noch nichts anderes in der Praxis erlebt - was natürlich auch daran liegen kann, dass nur Patienten zu mir kommen, die den Schmerz "los werden" möchten.
Frage ich die Patienten nach dem Ausmaß der Schmerzen, zeigt sich bei gleicher Erkrankung jedoch häufig eine sehr unterschiedliche Wahrnehmung. Dies hängt mit dem Empfindungsvermögen sowie der Ausprägung des neuronalen Netzes jedes Menschen zusammen.
Einige Menschen spüren Schmerzen erst, wenn sie sehr stark ausgeprägt sind. Bei anderen Menschen löst bereits der Stich mit einer Nähnadel starke Reaktionen aus. Hierdurch wird unter anderem die Anamnese (Erhebung der Krankengeschichte) erschwert: Viele Betroffene fügen bei der Beschreibung ihrer Beschwerden sehr subjektive Empfindungen hinzu.
Wie entstehen eigentlich die Schmerzen genau?
Der menschliche Organismus ist mit speziellen Schmerzsensoren (Nozizeptoren) ausgestattet, die auf mechanische (Druck), thermische (Hitze und Kälte) sowie chemische Reize ansprechen.
Diese Rezeptoren verarbeiten entsprechende Signale im Rückenmark und leiten diese weiter ans Gehirn, wo wir diese letztendlich als Schmerz identifizieren und oft auch mit einem Gefühl verbinden.
Daneben lassen sich noch
Der akute Schmerz (z.B. Kopfschmerz) setzt relativ plötzlich ein und führt hierdurch zu Empfindungen, die den Betroffenen darauf aufmerksam machen sollen, dass eine Unregelmäßigkeit (z.B. in Form einer Erkrankung) vorliegt.
Chronischer Schmerz ist durch seine permanente Anwesenheit gekennzeichnet. Von einer Chronifizierung sprechen wir in der Medizin bei Symptomen, die länger als drei Monate andauern. Da der Körper sich an diese Situation gewöhnt, wird die Empfindung nicht mehr als Warnung registriert. Der Betroffene lernt "mit dem Schmerz zu leben" (z.B. bei anhaltenden Rückenschmerzen).
Chronische Schmerzen
Vor allem bestimmte "Schmerzsyndrome" weisen vielfach eine Chronifizierung auf. Hierzu zählen unter anderem die Migräne, rheumatische Erkrankungen, Osteoporose oder auch Allergien.
Zum Beispiel ist die Fibromyalgie eine spezielle Form von Weichteilrheumatismus, bei der es nach klassischer Vorstellung durch eine Verhärtung der Muskulatur und der Sehnenansätze zu anhaltenden Schmerzen im gesamten Körper sowie zu einer erhöhten Druckempfindlichkeit (Schmerzdruckpunkte = Tender Points) kommt.
Der Phantomschmerz ist eine Sonderform, bei der es nach Entfernung einer Körperregion (z.B. Unterschenkel) oder eines Organs (z.B. Milz) zu Schmerzempfindungen kommt, die dem Betroffenen ein weiteres Vorhandensein der betroffenen Stelle vorgaukeln. Dieses Phänomen kommt durch das Zusammenspiel der neuronalen Verschaltung im Gehirn sowie die gekürzten Nervenendigungen zustande.
Daneben kann Schmerz auch forciert und somit gewollt sein, z.B. durch Selbstverletzung. Dieses forcierte Schmerzerlebnis kann Ausdruck einer psychischen Störung sein, kann daneben unter anderem auch der Befriedigung oder Steigerung eines (sexuellen) Lusterlebnisses dienen.
Die Empfindungen, die ein Schmerz beim Betroffenen auslöst, sind sehr unterschiedlich ausgeprägt und werden dementsprechend beschrieben (= Schmerzqualität). Ein Schmerz kann stechend, klopfend, pochend, drückend, brennend, wellenförmig, stoßweise, diffus verteilt oder zentral gelegen sein. Daneben fließen Empfindungen wie z.B. stark, schwach, heftig, quälend, lähmend oder unerträglich ein, die die Qualität zusätzlich untermalen.
Schmerzmittel sind keine dauerhafte Lösung
Schmerz ist ein Alarmsignal des Körpers, der uns darauf hinweisen will, dass etwas nicht mehr stimmt. Anstatt die Ursache des Schmerzes zu suchen und zu beheben, neigen die meisten dazu, mit irgendwelchen Chemikalien den Schmerz zu unterdrücken.
Die klassische Therapie mit Schmerzmitteln (zum Beispiel Dolormin) bringt zwar eine Erleichterung, ist aber keine sinnvolle Behandlung bei chronischen Schmerzen.
Und die Mittel verschleiern nicht nur die Krankheit, sie gelten unter Kritikern auch als höchstgefährlich. So gehen einige Forscher davon aus, dass durch die Einnahme von Schmerzmitteln und den damit verbundenen Nebenwirkungen mehr Todesfälle verursacht werden als beispielsweise durch Diabetes, Lungenerkrankungen oder Unfälle.
Und es sind nicht allein Überdosierungen der Schmerzmittel, die zum Tod führen können. Auch die ganz reguläre Nutzung von ASS (=Acetylsalicylsäure, bekannt unter dem Handelsnamen Aspirin), Ibuprofen und Co können lebensgefährliche Reaktionen auslösen.
Denn bei regelmäßiger Einnahme von ASS (auch in geringen Dosierungen) kann es zu der Bildung von Geschwüren und zu Blutungen der Magenschleimhaut kommen. Näheres hierzu finden Sie auch in meinem Artikel zur Acetylsalicylsäure.
Im Folgenden finden Sie naturheilkundliche und Alternative Therapieverfahren, die bei Schmerzen in Frage kommen.
Die homöopathische Behandlung:
In einer ausführlichen Anamnese (Krankengeschichte) versucht der Homöopath, den Patienten als Ganzes in all seinen Lebensbereichen zu erfassen und alle Symptome und bisherigen Erkrankungen zu ordnen. Anhand dieser Gesamtheit der Symptome, wird anschließend das homöopathische Mittel bestimmt, das in seinem Arzneimittelbild die beste Übereinstimmung mit den Symptomen des Patienten aufweist. Eine homöopathische Behandlung von chronischen Krankheiten wird auch als Konstitutionsbehandlung bezeichnet.
Akupunktur:
Diese Therapieform ist geeignet, Energien wieder zum fließen zu bringen. Sie basiert auf der Akupunktur-Lehre.
Wichtig: Der Säure-Basen-Haushalt und das Thema "Übersäuerung" kann bei vielen akuten und chronischen Beschwerden eine Rolle spielen!